Warum gerade Beamtendarlehen?
Der Finanzmarkt in Deutschland ist umfangreich und bietet zahlreiche Kreditangebote, die sich – je nach Zielgruppe – gut für den Verbraucher eignen können. Dabei wird danach entschieden, welche Kreditsumme sich zu welchen Konditionen am besten lohnt. Letztendlich dienen Kredite oder Darlehen dazu, besonders teure Anschaffungen zu tätigen, die durch Ersparnisse allein nicht auf einem Schlag bezahlt werden können. Wichtig ist, dass nach der Aufnahme des Kredits, eine wenig belastende Tilgung stattfinden kann. Bestimmte Berufsgruppen haben es da besonders leicht, denn auch bei Banken gilt das Prinzip der gegenseitigen Sicherheit. Beamte und Angestellte im Öffentlichen Dienst bieten Banken insofern eine Sicherheit, als dass sie eine gute Bonität vorweisen können. Ihr Einkommen ist regelmäßig und relativ hoch und ihr Anstellungsverhältnis geradezu unkündbar. Banken belohnen dies mit hohen Kreditsummen mit niedrigen Zinsen zu langen Laufzeiten. Eine beliebte Kreditform, die zu diesen Kriterien passt, ist das Beamtendarlehen.
Das klassische Beamtendarlehen ist an eine Renten- und/oder Lebensversicherung gekoppelt, dessen Raten durch die gezahlten Beiträge der Versicherung getilgt werden. Die Renten- und Kapitallebensversicherung endet, wenn das Laufzeitende des Darlehens erreicht wird. Die Kreditraten werden letztendlich durch die gezahlten Beiträge der Versicherung im Rahmen einer Einmalzahlung am Ende der Darlehenslaufzeit getilgt. Um das für die Schuldentilgung benötigte Kapital anzusparen, zahlen Darlehensnehmer monatliche Beiträge in die Kapitalversicherung ein. Deren Summe wird am Ende der Finanzierung dazu genutzt, um die Schulden zu begleichen. Zusätzlich zu den Beiträgen für die kapitalbildende Versicherung zahlt der Darlehensnehmer monatlich die vereinbarten Zinsen an seine Bank. Für den Kreditnehmer ergibt sich der Vorteil, dass er im Falle eines frühzeitigen Todes Hinterbliebene nicht belastet. Das noch offene Darlehen würde in diesem Fall über die Lebensversicherung ausgeglichen werden, sodass Hinterbliebene unverschuldet blieben.
Insgesamt bleibt die finanzielle Belastung bei einem Beamtendarlehen relativ niedrig. Laufzeiten von bis zu 20 Jahren sind keine Rarität. In der langen Laufzeit lassen sich die Schulden kaum belastend tilgen, denn auch wenn eine hohe Kreditsumme in Anspruch genommen wurde, verteilen sich die monatlichen Raten auf die lange Laufzeit so, dass sie – in Kombination mit niedrigen Zinsen - relativ gering ausfallen
Doch warum gerade ein Beamtendarlehen? Die Vorteile dieser Kreditform sind nun bekannt, doch allgemein stellt sich die Frage, ob ein Darlehen überhaupt Sinn macht und wenn ja, wofür. Mit hohen Summen lassen sich größere Anschaffungen betätigen, wie der Kauf eines Neuwagens, die Renovierung des eigenen Hauses, die Finanzierung der Ausbildung der Kinder oder die Umschuldung bereits bestehender Kredite.